Die Kunst des Schattenspiels in Deutschland
Italien war das Eingangstor der aus Asien kommenden neuen Kunstgattung. Das Schattenspiel führte eine Art von Siegeszug durch Europa und wurde unterstützt durch den allgemeinen Bildungshunger und das Suchen nach Abbildungen und bildlichen Darstellungen.
Die Schulpflicht unterstützte die Bekanntmachung der zeitgenössischen Literatur und so wurde das Papier- und Kinder-theater und das Schattenspiel interessant gegen die häusliche Langeweile. Zahlreiche Verlagsanstalten brachten eine Flut von Ausschneidebögen heraus. Im Rokoko und Biedermeier war eine Schattenspielvorstellung ein gesellschaftliches Ereignis.
Wer auf die Idee gekommen ist, Personen als Schattenfiguren zum Einsatz zu bringen, ist unbekannt. Jedenfalls wurde diese Art Schattentheater im Goethekreis in Tietfurt bei Weimar gepflegt. In Hamburg zeigte Chiarini aus Italien orientalische Schat-tenspielpantominen. In Augsburg war um 1718 die Zauberlaterne und in München wurde Anfang 1900 die Schwabinger Schattenspiele gegründet.
Nach dem ersten Weltkrieg versuchten die Jugendbewegung und der Bühnenvolksbund das im Niedergang begriffene Schattenspiel neu zu beleben. Es gab viele Pioniere, die das Schattentheater wieder belebten und hier auf diesem Blog aufgezählt werden.
Literatur:
Alois Raab, Das Europäische Schattenspiel, Verlag Ludwig Auer Donauwörth 1970
Die Bilder stammen alle aus meinem Privatbesitz